LIEBLINGSFARBE BUNT |
Kritik Berliner Morgenpost am 2.11.2005
Toleranz und Phantasie
Die Kinderrevue "Lieblingsfarbe Bunt" im Friedrichstadtpalast
Premiere am 30. Oktober
Die Kinder besuchen gern Alfons (Felix Powroslo) in seiner Mühle. Er hat viele Farbtöpfe, große Pinsel und malt bunte phantasievolle Bilder. Auf die Idee, sie zu verkaufen, käme er nicht, weil sie Ausdruck seiner Träume sind, die für ihn nicht käuflich sind. Sein Bruder Egon schätzt dagegen materielle Dinge. Für ihn kann nichts teuer genug sein. Bei seiner Mutter (Nadja Engel) macht er mit dieser Haltung wenig Eindruck, die für ihren Sohn Alfons scheinbar auch größere Sympathien hegt. Wie ließe sich das nur ändern? Vielleicht ja, wenn es keine Farben mehr gebe, überlegt sich der gekränkte Egon (Rüdiger Rudolph). Die Kinderrevue "Lieblingsfarbe Bunt" im Friedrichstadtpalast handelt davon, was passiert, wenn jemand die Farben aus dem Leben stiehlt. Dann wären nicht nur die Bäume, Menschen, Gegenstände und Bilder schwarz und weiß, sondern auch das Denken würde sich entsprechend verändern: Toleranz und Phantasie hätten da keinen Platz mehr. Eine Welt, die sich keiner wünscht, wie die 125 jungen Revuestars eindringlich tanzend, singend und spielend demonstrieren. "Lieblingsfarbe Bunt" aus der Feder von Petra Grube und inszeniert von Matthias Komm, wird jetzt wieder leicht verändert ins Programm aufgenommen Schon vor zwei Jahren fand die Revue ihr begeistertes Publikum. Kinder spielen für Kinder (und natürlich für Erwachsene) ist ein Credo im Friedrichstadtpalast. Dort wird seit über 60 Jahren theaterpädagogisch gearbeitet. Zum Ensemble gehören derzeit etwa 300 Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis 16 Jahren