LIEBLINGSFARBE BUNT | ||
Premiere: 30.10.2003 Friedrichstadtpalast Berlin Wiederaufnahme: 30.10.2005 Friedrichstadtpalast Berlin > Wiederaufnahme: 9.3.2007 Bremen |
Kritik: Berliner Zeitung 31.10.2003
FRIEDRICHSTADTPALAST: 120 Kinder und jede Menge Begeisterung:
Die Gesichter vor Aufregung gerötet, die Haare zur strengen Ballett-Frisur gesteckt - für die kleinen Tänzerinnen vom Kinderensemble des Friedrichstadtpalastes hat die heiße Phase begonnen. Nur noch eine Woche, dann tauschen sie ihr Tanz-Trikot gegen das Kostüm. Jetzt schwitzen die Schauspielkinder noch über ihren Texten. Zusammen mit Matthias Komm, dem Regisseur der neuen Kinderrevue "Lieblingsfarbe Bunt", geben sie dem Stück den letzten Schliff. Fast 250 Kinder zählt das Kinderensemble des Friedrichstadtpalastes, davon werden immer 120 nachmittags auf der großen Bühne stehen, um den kleinen Berliner Revuefans auch in diesem Jahr die Vorweihnachtszeit zu verschönern. Petra Grube (Autorin zahlreicher Kinderbücher und -stücke) hat für sie eine fantastische Bühnenstory über Toleranz und Mitgefühl geschrieben. Darin geht es um Oma Irma. Sie hat zwei Söhne, die unterschiedlicher nicht sein könnten:Der ältere Alfons, wohnt in einer kunterbunten Mühle und malt ebensolche Bilder. Die Kinder lieben ihn dafür. Egon, der jüngere, ist Geschäftsmann und sehr wohlhabend. Doch was passiert, wenn plötzlich jemand die Farben für die Bilder stiehlt?
Klingt nach einer spannenden Story. Keine leichte Aufgabe, sie auf die Bühne zu bringen. Matthias Komm arbeitet normalerweise mit Profi-Schauspielern zusammen. Jetzt aber steht er inmitten von hundert Kindern und bringt mühsam Ruhe in den Ameisenhaufen. "Gar nicht so einfach", seufzt er. "Wenn man mit zehn Kindern auf der Bühne szenisch arbeitet, sind sie wie kleine Profis - hat man dann aber noch 80 im Zuschauerraum zu sitzen, herrscht Unruhe und Kribbeln im Saal." Doch die Begeisterung der kleinen Schauspieler und Tänzer überwältigt Komm. Und wie bringt man Kindern eine Szene bei, wie arbeitet man mit ihnen? "Na ja, bei einem Profi sagt man einfach, spiel mir mal vier Varian-ten vor, und ich wähle dann eine davon aus. Kinder dagegen muss man in die jeweilige Situation bringen, die gespielt werden soll: "Stell dir vor, dir würde das passieren."